Tête à tête
Tête à tête
06.12.2013, von Kathrin und Peter Nos
Hanabi zu zweit ist anders. Obwohl exakt die gleichen Spielregen gelten, unterscheidet sich der Ablauf an einigen Stellen vom 3er bis 5er Spiel. Den folgenden Blogeintrag haben mir freundlicherweise Kathrin und Peter Nos zur Verfügung gestellt. Deren Erfahrungen im Zweierspiel sind deutlich größer als meine, und hier geht es nun um die Besonderheiten beim Hanabi zu zweit.
Wir spielen Hanabi sehr oft zu zweit. Entgegen manch anderslautender Meinung in Spielerkreisen halten wir Hanabi für ein exzellentes Zweipersonen-Spiel.
Was ist beim Spiel zu zweit anders? Nun, zunächst zu den Fakten. Wir haben zusammen nur zehn Karten im Zugriff – jeder hat fünf von ihnen auf der Hand. Unter allen Besetzungen ist das am wenigsten. Das kann leider mal dazu führen, dass beide Spieler keine spielbaren Karten haben und sich die Hand dann mehr und mehr mit Karten füllt, die weder spielbar sind noch abgeworfen werden können. Dann heißt es, einen Rhythmus zu finden, in dem wenigstens einer abwerfen und der andere Tipps geben kann. Das kann auch zu „Deadlock“-Situationen führen: Wir wissen, dass einer von uns nur unverzichtbare Karten auf der Hand hat, aber es ist kein Tipp mehr da …
Im Endspiel ergeben sich subtile Unterschiede zum Spiel mit mehr Personen. Wir haben zwar weniger Handkarten – aber dadurch ist der Stapel dicker, was ein bisschen mehr Zeit verschafft. In der letzten Runde verbleiben nur zwei Karten, die aus der Hand noch gespielt werden können. Da kann es weniger Reihenfolgeprobleme geben – wenn etwa die Fünf bei einem Spieler auf der Hand ist, der vor dem mit der Vier an der Reihe ist.
Das Abwerfen ist zu zweit generell etwas gefährlicher. Es kann passieren, dass einer die blaue Vier abwirft. Was, wenn der andere just die zweite blaue Vier jetzt vorne auf der Abwurfposition stecken hat? Es gilt – soweit möglich – nur so abzuwerfen, dass es zwischendurch eine Möglichkeit zum Tipp für den anderen gibt. Denn es gibt keine dritte Person, die ein solches Problem kommen sieht.
Im Spiel zu dritt und mit noch mehr Personen können sich prima Konstellationen für Kombinationstipps ergeben. Diese fallen im Spiel zu zweit komplett weg. Sich in andere Spieler hineinzuversetzen – was sieht dieser Spieler, was ich auch sehe, und welche Rückschlüsse kann ich daraus für mein Blatt ziehen? – kann man zu zweit halt nicht üben!
Doch nicht alles unterscheidet sich zum Spiel mit drei und mehr Personen. Hinweise à la „du hast … Vieren“ können helfen, eine Information zu einer blauen Karte zu entschlüsseln – die nun eben keine Vier ist. Wenn ich etwa sehe: Die blaue Vier wäre kritisch gewesen, da schon eine abgeworfen war. Also ist es vielleicht doch die Drei, die jetzt perfekt auf die blaue Zwei passen würde. Beim Entdecken solcher Möglichkeiten entfaltet sich der volle Spielreiz von Hanabi – auch zu zweit!